„Gehen Sie zur Wahl am 9. Juni 24!“

Ein flammendes Plädoyer für die deutsch-französische Freundschaft, die europäische Einigung und die Teilnahme an den Europawahlen im Juni 2024 hielt der überzeugte und überzeugende Europäer Prof. Dr. Henri Ménudier von der Universität der Sorbonne in Paris am 19. April 2024 vor den Jugendlichen der Jahrgangsstufen 10 und 11 unseres Gymnasiums. Sein Deutsch war dabei genauso perfekt und vollendet wie seine Argumentation, mit der er seine Zuhörerinnen und Zuhörer aufforderte, unbedingt von ihrem Wahlrecht im Juni Gebrauch zu machen. Erstmals dürfen Sechzehnjährige wählen und Prof. Ménudier erläuterte in sehr nachvollziehbarer Weise, warum es so wichtig für sie ist, das auch zu tun, indem er z.B. darauf hinwies, dass eine erfreuliche Wahlbeteiligung unter den Erstwählerinnen und Erstwählern eine Absenkung des Wahlalters auch bei anderen Wahlen wahrscheinlicher machen könnte.
Ménudier ging es in seinem Referat u.a. darum, die unverzichtbaren Leistungen und Vorteile des Europäischen Einigungsprozesses für uns alle herauszustellen, indem er diesen Einigungsprozess z.B. als Wegbereiter und Garant des Friedens unter den europäischen Mitgliedsstaaten beschrieb, da er etwa der Serie kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen Deutschland und Frankreich (1870/71, Erster und Zweiter Weltkrieg) ein Ende machte.  So waren die 75 Jahre zwischen 1870 und 1945 in weiten Teilen von einer Feindschaft zwischen den zwei Ländern geprägt, auf die nicht zuletzt aufgrund der Europäischen Einigung bisher knapp 80 Jahre einer zunehmenden Kooperation und Partnerschaft zwischen Deutschland und Frankreich folgten, deren wichtigste Etappen z.B. der Schuman-Plan, die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl, die Römischen Verträge von 1957 und der Elysée Vertrag 1963 mit der Gründung des Deutsch-Französischen Jugendwerks waren.  In diesem Zusammenhang hob Prof. Ménudier die entscheidende Rolle einerseits der Jugend- andererseits der über 2000 Städtepartnerschaften bei der Förderung der deutsch-französischen Freundschaft hervor. Die Europäische Einigung hat, so wies er überzeugend nach, den Mitgliedsstaaten nicht nur den Frieden gesichert, sondern auch Wohlstand, Freiheit und Demokratie.
Angesichts der gegenwärtig zahlreichen Krisen in der Welt (Ukraine-Krieg, Krieg in Nahost, Rezession, Inflation, zunehmende Gewalt, Verschuldung, neue Nationalismen usw.) schloss Prof. Ménudier mit einem leidenschaftlichen Appell an seine Zuhörerinnen und Zuhörer, ihr Wahlrecht sehr ernst zu nehmen und Parteien zu stärken, die die zahlreichen Errungenschaften der Europäischen Einigung bewahren, schützen und ausbauen.  


 OStR Streb