Die Perspektiven der verschiedenen Fächer zu einem Thema kennenlernen: Das ist in aller Kürze ein entscheidendes Anliegen der Wissenschaftswoche, die an allen bayerischen Schulen im laufenden Schuljahr erstmals in der 11. Jahrgangsstufe stattfindet.
Neben der Schulung des Bewusstseins für den Ertrag fächerübergreifenden Arbeitens sollen auch die Recherche- und Präsentationskompetenzen der Schülerinnen und Schüler geschult, die Fähigkeit zu eigenständigem und selbstorganisiertem Lernen soll gestärkt werden und sie sollen natürlich auch inhaltlich eine ganze Menge mitnehmen. Die Aufteilung in die Klassen 11a und 11b wurde für eine Woche aufgehoben und die Schülerinnen und Schüler arbeiteten klassenübergreifend in arbeitsteiligen Kleingruppen von drei bis vier Personen, die sie nach inhaltlichem Interesse gewählt hatten.
Zum Rahmenthema „Mittelfranken“ bot jedes Schulfach eine spezifische Fragestellung an. So beschäftigten sich unsere Elftklässler*innen mit so unterschiedlichen Themen wie einer statistischen Überprüfung üblicher Spielstrategien beim Schafkopfen oder der Frage, was der fränkische Dialekt für ein literarisches Werk leistet. Eine Gruppe widmete sich Georg Wilhelm Steller, dem Namenspatron unserer Schule und seinen Entdeckungsreisen, eine andere unternahm einen Streifzug durch unsere französische Partnerregion Nouvelle-Aquitaine. Moderne und antike Badekultur wurden ebenso beleuchtet wie die Frage, wie sauber unsere Aisch ist. Dem dunkelsten Kapitel der Vergangenheit widmete sich eine Gruppe, die sich mit dem Thema „Nürnberg im Nationalsozialismus“ auseinandersetzte. „Populäre Musikfestivals in Mittelfranken“ waren ebenso Gegenstand der Betrachtung wie Simon Marius, der Hofastronom des Markgrafen von Ansbach. Zwei Weltkonzernen in Mittelfranken (Adidas und Puma) widmete sich eine weitere Gruppe ebenso wie Vorzeigeprojekten für nachhaltiges Handeln im Bereich der Chemie in unserer Region.
Die bunte Vielfalt der Themen lässt erkennen, dass für jedes Interesse und jeden Geschmack etwas dabei war. Den Schüler*innen gefiel dann auch das selbständige Arbeiten in den Kleingruppen, sie verspürten Fortschritte in ihrer Teamfähigkeit und im Zeitmanagement und sie nahmen eine ganze Menge neues Wissen mit, da am Ende der Woche jede Kleingruppe die gesamte Jahrgangsstufe an ihren Ergebnissen teilhaben ließ.
Kurz berichtet werden soll noch über eine weitere Gruppe, die sich im Leitfach PuG das Thema Kommunalpolitik vornahm. Nach einer kurzen Einführung in die Thematik bereitete die Gruppe Interviews mit Frau Stadträtin Detsch, Herrn Bürgermeister Heckel und Herrn Landrat Weiß vor, führte diese Gespräche durch und wertete sie aus. Neben erheblichem Wissenserwerb im Bereich der Kommunalpolitik stand so auch eine deutliche Kompetenzerweiterung bei Gesprächs- und Interviewtechniken auf dem „Lehrplan“. Wir danken den genannten Politiker*innen ganz besonders herzlich für ihre Zeit und ihre große Unterstützung, die dieses gewinnbringende Projekt ermöglichte.
OStR Streb