Ein Alleinstellungsmerkmal der USA gegenüber allen übrigen Industrienationen ist die enorme Zahl an Schusswaffen in zivilem Besitz: Mit 120 Feuerwaffen auf 100 Bürgerinnen und Bürger führen die Vereinigten Staaten die Liste an – vor dem Zweitplatzierten Kanada, wo die Zahl allerdings nur bei etwas über 30 liegt (Stand 2017).
Die historischen, kulturellen und politischen Gründe hinter dieser außergewöhnlich hohen Zahl erläuterte Herr Dr. Markus Hünemörder von der LMU München in seinem Vortrag „To keep and bear arms? Guns, Gun Control, and Mass Shootings in the US”.
Im Rahmen der Schülervorträge des DAI war der Referent von der Fachschaft Englisch eingeladen worden, um am 25.03.2025 in der Aula des GWSG den Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 diese amerikanische Eigenart näherzubringen.
Dabei wurde immer wieder deutlich, dass weder das Klischee des völlig unbeschränkten Zugangs und Umgangs mit Waffen zutrifft (es gibt nämlich durchaus zahlreiche Reglementierungen auf Bundes- und Staatsebene) noch ausschließlich schießwütige Republikaner sich gegen striktere Einschränkungen des im Second Amendment verbrieften „right to bear arms“ sperren. Die Sache ist – wie so oft – komplexer. So verstand es der Referent, ein differenziertes Bild der Situation in den USA zu zeichnen, wobei trotz des ernsten Themas wieder die Simpsons dabei halfen, in parodistischer Überspitzung zentrale Aspekte der Problematik auf den Punkt zu bringen. So war nach kurzweiligen 90 Minuten dem Referenten der Applaus der Zuhörerinnen und Zuhörer sicher.
Und wer angesichts der hohen Anzahl an Amokläufen in den USA den Kopf über die festgefahrene Debatte über schärfere Waffengesetzte schüttelt, der sei daran erinnert: In den USA – wie übrigens auch in allen anderen OECD-Staaten – gilt auch auf jedem noch so geraden Highway ein striktes Tempolimit. Und das im „Land of the Free“.
Neben Herrn Dr. Hünemörder und allen beteiligten Lehrkräften gilt ein besonderer Dank vor allem den Schülerinnen und Schülern des Technikteams unter Leitung von Herrn Stahl und natürlich unserem Hausmeister Herrn Gaimann für seine organisatorische Unterstützung im Vorfeld!
OStR Baum