Montag 6:45 Uhr, immer mehr verschlafene Augen versammeln sich auf dem Schießwasen in Bad Windsheim, immer mehr Koffer werden im wartenden Reisebus verstaut und keine fünfzehn Minuten später machen sich die Schülerinnen und Schüler des W-Seminars der Q11, der Klassen 10a und 10b gemeinsam mit sechs Lehrkräften auf den Weg nach Berlin.

Um 14 Uhr erreichten wir nach einer langen und warmen Busfahrt schließlich Berlin und checkten auch sofort in unserem Hostel in Friedrichshain ein.

Gruppenphoto Brandenburger Tor Web querNachdem alle ihre Zimmer bezogen hatten, ging es dann auch sofort los und wir machten uns gemeinsam auf zum DDR-Museum. Hier bekamen wir in Kleingruppen eine interessante Führung mit der Möglichkeit Fragen zu stellen und das interaktive Museum später selbst noch erkunden zu können. Hinter Schranktüren konnten wir Kinderbücher aus der DDR lesen oder uns in der Küche DDR-typische Rezepte vom Kühlschrank ausdrucken lassen.

Den restlichen Abend durften wir selbst Berlin erkunden: Viele nutzten die Möglichkeit, um etwas zu essen oder die Stadt zu entdecken.

Um 22:00 Uhr trafen wir uns alle wieder am Brandenburger Tor. Hier konnten wir uns das beleuchtete Tor mit einem wunderschönen Sonnenuntergang im Hintergrund ansehen. Natürlich wurde die Möglichkeit genutzt, um Bilder mit und von dem imposanten Bauwerk zu machen und natürlich durfte ein Gruppenbild hier auch nicht fehlen!

Nach diesem erlebnisreichen Tag freuten sich dann sowohl Lehrer*innen als auch die Schüler*innen auf ihr weiches Bett.

Am nächsten Morgen begann unser Tag, zur Freude aller, erst um acht Uhr mit dem Frühstück im Hostel. Mit der S-Bahn machten wir uns gegen halb zehn alle auf den Weg zur Anlegestelle der MS „Charlottenburg“. Mit dieser starteten wir eine einstündige, kommentierte Spreerundfahrt, bei der wir viele beeindruckende Berliner Sehenswürdigkeiten vom Wasser aus bestaunen durften. Unter anderem konnten wir das 2020 eröffnete Humboldtforum oder das Haus der Kulturen der Welt aka die „schwangere Auster" betrachten.

Zum Mittagessen teilten wir uns wieder in Gruppen auf, um uns nachmittags frisch gestärkt zuerst die Kunstwerke der East Side Gallery und danach die Gedächtniskirche ansehen zu können. Hier entschied sich Herr Bilert, gemeinsam mit zwei Schülerinnen und einem Schüler, das hier stattfindende Konzert am Abend zu besuchen.

Während also Karten für den Abend gekauft wurden, zerstreute sich die restliche Schülerschaft wieder in alle Richtungen: Manche erkundeten den Ku’damm, andere machten sich auf in die „Mall of Berlin", wieder andere beschlossen, noch einmal auf den Alexanderplatz zu fahren und ihre freie Zeit dort zu verbringen.

Gegen 22:00 Uhr trafen wir uns alle dann wieder vor dem Hostel, um den Plan für den nächsten Tag zu besprechen.

Wie auch am Tag zuvor starteten wir mit dem Frühstück in den Morgen, um uns dann alle gemeinsam mal wieder auf den Weg zur S-Bahn zu machen. Vormittags besuchten wir zuerst den Tränenpalast: Mithilfe eines Audioguides war es uns allen möglich, die Geschichte des Tränenpalasts und seiner Besucher in unserer eigenen Geschwindigkeit anzuhören und auf uns wirken zu lassen.

Direkt danach machten wir uns weiter auf den Weg, um uns das Holocaust Mahnmal, offiziell "Denkmal für die ermordeten Juden Europas", anzusehen. Schon von Weitem konnten wir die 2711 Betonstelen sehen, welche sich direkt über dem "Ort der Information" befinden. Emotional betroffen waren wir alle von diesem Kunstwerk.

Gruppenphoto Bundestag Web hochAm frühen Nachmittag stand dann für uns ein Besuch auf der Reichstagskuppel an. Nachdem wir mehrere Sicherheitskontrollen passiert hatten und mit dem Aufzug auf das Dach des Reichstagsgebäudes gelangt waren, war es uns endlich möglich, die Reichstagskuppel zu besichtigen: Auch hier gab es einen Audioguide, welcher einem das Erklimmen der Glaskuppel informativer gestaltete. Diesen nutzen sowohl ein paar Schüler*innen als auch Lehrer, jedoch war die Aussicht für die meisten Beschäftigung genug. In einer Höhe von 40 Metern über Bodenniveau konnten wir unter anderem die Charité, den Fernsehturm und die Regierungsgebäude von oben entdecken.

Natürlich wurde auch hier das obligatorische Gruppenfoto geschossen, wonach wir wieder unsere Freizeit genießen konnten.

Ob shoppen, sightseeing, im Park entspannen oder essen gehen: der Mittwochnachmittag gehörte ab jetzt uns und wir nutzten die freie Zeit ausgiebig, bis wir uns gegen 22:00 Uhr wieder alle gemeinsam trafen.

Knapp eine halbe Stunde später machten wir uns auf, um die Lichtshow im Parlamentsviertel ansehen zu können. Die faszinierende Lichtshow brachte uns auf atemberaubende Weise die Geschichte und historischen Ereignisse des Bundestags sowie Eckdaten der deutschen Geschichte näher. Nach der halbstündigen Installation machten wir uns alle gemeinsam wieder auf zum Hostel, in welchem auch dieser ereignisreiche Tag sein Ende fand.

Die Hoffnung, dass der Wetterbericht Unrecht hat und uns ein sonniger Tag bevorsteht, hatten wir am Morgen des nächsten Tages noch für ungefähr 10 Minuten, bevor wir den Regen bereits gegen die Scheiben unserer Zimmer trommeln hörten. Glück hatten wir trotzdem, denn als wir eine Stunde später vor die Tür traten, hatte der Regen aufgehört und ließ uns mit einem wolkenverhangenen Himmel zurück. Die Q11 brach an diesem Tag alleine auf: Mit Herrn Streb und Frau Wolf besuchten sie eine Führung im Stasi-Museum.

Die zehnten Klassen dagegen bekamen die Aufgabe, sich Sehenswürdigkeiten ihrer Wahl in ganz Berlin anzusehen und Bilder vor diesen zu machen.

Hier sammelten sich später Bilder von den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Berlins, Bilder mit Abba im Madame Tussauds, Bilder mit der Panda Dame Meng Meng und viele weitere.

Am späten Nachmittag trafen wir uns dann alle gemeinsam wieder und machten uns mit der S-Bahn auf den Weg nach Hohenschönhausen. Hier erwartete uns ein Zeitzeugengespräch, unter anderem mit dem Autor Karl-Heinz Richter. Alle drei Zeitzeug*innen waren ehemals in Hohenschönhausen inhaftierte „Staatsfeinde der DDR“. Die Geschichten der drei berührten uns alle sehr und an diesem Nachmittag flossen sehr viele Tränen. Da sich das Wetter scheinbar dazu entschlossen hatte, uns kurz vor unserer Abreise noch einmal einen Strich durch alle möglichen Pläne zu machen, kamen wir abends komplett durchnässt an unserem Hostel an.

Freitag. Unser letzter Tag in Berlin. Dieser startete bereits eine halbe Stunde früher und zuallererst mit unser aller Lieblingsbeschäftigungen: aufräumen, packen und Koffer schleppen.

Die Q11 und die Klasse 10b machten sich - wie am Montag - auf den Weg zum DDR-Museum, wo sie ein weiteres Zeitzeugengespräch erwartete.

Um 13 Uhr saßen wir schließlich im Bus gen Heimat.

Die Busfahrt zurück nach Hause verschliefen die meisten von uns, denn wir alle waren von dieser aufregenden Woche voller neuer Eindrücke und vieler gemeinsamer Erlebnisse erschöpft. (Nach so einer Woche sei unseren Lehrer*innen auch mal wieder etwas Ruhe gegönntߘ鮩

Wir alle hatten in dieser Woche unglaublich viel Spaß und wünschen allen nachfolgenden 10ten Klassen, dass sie diese einmalige Woche als Jahrgang genießen dürfen und hoffen, dass weder Corona noch sonstige Schwierigkeiten Euch einen Strich durch die Rechnung machen!

Johanna Dirian, Q11