Unter dem Titel „Werte und wir“ fand am 28.3.2025 ein ganztägiges Austauschtreffen der Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter sowie der Betreuungslehrkräfte aus Nordbayern statt.
In den Räumen der FAU Erlangen-Nürnberg, Campus Regensburger Straße, hatten das Staatsministerium für Unterricht und Kultus sowie das ISB (Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung München) ein umfangreiches und interessantes Programm zusammengestellt.
Anna Wenzl begrüßte die Anwesenden und in ihrer Funktion als Ehrenamtsbeauftragte sprach MdL Gabi Schmidt ihnen Wertschätzung für das Engagement in diesem Bereich aus. Den Impulsvortrag hielt Dr. Ludwig Spanele, bayerischer Kultusminister von 2013-2018 und aktuell tätig als Beauftragter für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus, für Erinnerungsarbeit und geschichtliches Erbe. Er zitierte Josef Schuster mit den Worten: „Antisemitismus ist nicht nur ein Problem der Juden, sondern der gesamten Gesellschaft.“ Anhand zahlreicher Beispiele wurde deutlich, welchen Anfeindungen Menschen jüdischen Glaubens in der heutigen Zeit wieder vermehrt ausgesetzt sind. Außerdem versuchte Dr. Spaenle, die komplexen geschichtlichen Zusammenhänge verständlich zu erläutern und eine differenzierte Sichtweise der aktuellen Entwicklungen zu vermitteln. Er ermutigte die Jugendlichen dazu, im Sinne der Zivilcourage klare Position gegen jede Art von beleidigenden oder rassistischen Aussagen im eigenen Umfeld zu beziehen.
Vor dem Mittagessen in der Mensa nahmen die Schülerinnen und Schüler dann an Workshops der Mansour-Initiative für Demokratieförderung und Extremismusprävention teil; die Lehrkräfte wurden über Angebote und Materialien zur Prävention von Antisemitismus in der Schule informiert.
Am Nachmittag fanden erneut unterschiedliche Workshops statt, die sich u.a. zum Ziel gesetzt hatten, Tipps und Tricks für die Wertearbeit auszutauschen oder den Umgang mit herausfordernden Situationen bei der Planung konkreter Aktionen in den Blick zu nehmen. Außerdem konnten sich die Wertebotschafterinnen und Wertebotschafter untereinander vernetzen. Dass „Wertebildung“ als fächerübergreifendes Bildungs- und Erziehungsziel von großer Bedeutung ist, war ebenfalls Thema. Dabei sind – wie so oft – kleine Schritte besser als keine Schritte. Und auf diesen Weg haben sich Eileen Möhring und Tim Ackermann, 11a, dankenswerterweise ja schon begeben!
Inspiriert und mit vielen neuen Ideen traten alle um 16.30 Uhr die Heimreise an. Die Aussage des KZ-Überlebenden Viktor Frankl klang noch nach: „Werte kann man nicht lehren, sondern nur vorleben.“
OStRin Reichert