Wie steht es im 21. Jahrhundert mit der Stellung der Black Americans in der US-amerikanischen Gesellschaft? Müsste man nicht nach der vom Civil Rights Movement erkämpften rechtlichen Gleichstellung und den zwei Amtszeiten des ersten schwarzen Präsidenten davon ausgehen können, dass der Rassismus in einer aufgeklärten Demokratie nun endgültig überwunden ist? Das Zitat „I Can’t Breathe”, das auf Eric Garner und George Floyd – beide Opfer von Polizeigewalt – Bezug nimmt und als Slogan von der Bewegung Black Lives Matter aufgegriffen worden ist, muss dieser Annahme eine klare Absage erteilen.
Am 26.04.2023 versammelten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen sowie der Q11 in der Aula des GWSG, wo Dr. Markus Hünemörder im Auftrag des Deutsch-Amerikanischen Instituts/Amerikahaus Nürnberg auf Einladung der Fachschaft Englisch über das in der Überschrift genannte Thema sprach. Anhand zahlreicher Statistiken und eindrücklicher Beispiele machte der Referent deutlich, wie bestimmte Strukturen, ohne unbedingt darauf abzuzielen, die schwarze Bevölkerung in den USA weiterhin benachteiligen und von gesellschaftlicher Teilhabe ausschließen. Nicht nur Cartoons illustrierten die Problematik auf ironische Weise, sondern auch in treffend ausgewählten Ausschnitten aus den Zeichentrickserien „The Simpsons“ und „Family Guy“ wurden Aspekte wie racial profiling und Polizeigewalt gegen Schwarze aufs Korn genommen. Dadurch gelang es Dr. Hünemörder, der Zuhörerschaft auch eher abstrakte Begriffe wie systemic racism auf einer sehr konkreten Ebene nahezubringen.
Ein besonderer Dank gebührt neben dem Referenten und allen beteiligten Lehrkräften vor allem den Schülerinnen und Schülern des Technikteams unter Leitung von Herrn Stahl, die durch ihren vorbildlichen Einsatz und ihr Improvisationsgeschick entscheidend zum Gelingen des Vortrags beigetragen haben, und – last but not least – unserem Hausmeister Herrn Gaimann: Christian, you’re the man!
OStR Baum