„Demokratie heißt, dass alle an einem Strang ziehen.“

Zu Beginn ihrer sozialwissenschaftlichen Ausbildungsrichtung an unserer Schule hatte die Klasse 8b am 9. Oktober die Möglichkeit, an einem Workshop unter dem Titel „Gelebte Vielfalt- Demokratie im Klassenzimmer“ teilzunehmen, der spielerisch und unterhaltsam in wichtige Grundbegriffe des Faches PuG einführte wie z.B. Wahlen, repräsentative Demokratie und parlamentarische Aushandlungsprozesse. Auch das persönliche Demokratieverständnis der Jugendlichen und das Thema „Demokratie in der Schule“ wurden aufgegriffen. Kristin Birkel, pädagogische Mitarbeiterin der Jugendbildungsstätte Burg Hoheneck, der wir für die Durchführung der Veranstaltung sehr dankbar sind, charakterisierte den Inhalt wie folgt: „Im Workshop erleben die Jugendlichen Demokratie im Kleinen und lernen die Chancen von Vielfalt kennen.“ Das Projekt wird aus dem „Bayerischen Aktionsplan Jugend“ und dem Bayerischen Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales gefördert.
Kooperationsspiele brachten im Workshop zu Bewusstsein, wie viel man erreichen kann, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht und zu Kompromissen bereit ist. In einem Spiel, in dem jedes der 24 anwesenden Klassenmitglieder nacheinander eine Zahl bis 24 nennen sollte, was zügig zu erfolgen hatte, aber gerade nicht in der Reihenfolge der Sitzordnung, kam es darauf an, auf die andere/den anderen zu achten, da nur kooperatives, aufeinander abgestimmtes Handeln insgesamt zum Erfolg führte. Nannten zwei gleichzeitig eine Zahl, ging die Runde wieder von vorne los, auch wenn einer oder eine vergaß, überhaupt eine Zahl zu nennen.
Im Diskussionsspiel „Phantasialand“ standen öffentliche Entscheidungsprozesse zum Beispiel in Parlamenten im Mittelpunkt, die in einer repräsentativen Demokratie stellvertretend für die Menschen eines Landes Beschlüsse fassen. Wie geht es den etwa 27% der Menschen in unserem Land, die die Zusammensetzung des Parlaments nicht mitbestimmen dürfen (da sie unter 18 sind oder keine deutsche Staatsangehörigkeit haben), wie fühlen sich Bürgerinnen und Bürger, wenn das Parlament eventuell eine Entscheidung trifft, die sie nicht gut finden? All das wurde gleichsam physisch erfahrbar, da einige Schülerinnen und Schüler von der „Parlamentswahl“ ausgeschlossen wurden, weil die „Parlamentsmitglieder“ nicht an die Meinungen der „Wählerinnen“ und „Wähler“ gebunden waren usw. Diese „Parlamentsmitglieder“ trafen in dem Spiel eine „Entscheidung“ bezüglich eines Reiseziels, fragten die Ansichten ihrer „Wählerinnen“ und „Wähler“ durchaus ab, entwickelten dann aber ihre ganz eigenen Standpunkte.
Vieles von dem im Workshop Thematisierten wird in den folgenden Jahren vertieft werden. Danke an Frau Birkel für ihr großes Engagement und ein herzliches Willkommen der 8b in der sozialwissenschaftlichen Ausbildungsrichtung!

OStR Streb