Als die Nazis die Kommunisten holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten,
habe ich geschwiegen,
ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie mich holten,
gab es keinen mehr,
der protestieren konnte.
- Martin Niemöller
Am Mittwoch, den 01.10., sind wir, die neunte Jahrgangsstufe, mit dem Bus nach Dachau zur KZ-Gedenkstätte gefahren. Als wir gegen 11.30 Uhr vor Ort ankamen, wurden wir bereits erwartet. Ein Geschichtslehrer eines örtlichen Gymnasiums begrüßte uns freundlich und führte uns fachkundig über das Gelände.
Als Erstes haben wir die damaligen Baracken besichtigt. Besonders ins Auge fiel uns der riesige Unterschied dazwischen, wie die Barracken in den frühen Jahren aussahen und wie sie sich dagegen zum Ende hin noch mehr zum Negativen verändert hatten. Man sah deutlich, wie schlecht die Umstände dort waren und wie sie auch noch immer schlimmer wurden. Häftlinge mussten sich beispielsweise immer kleinere „Betten“ teilen und hatten selbst in den viel zu kleinen „Waschräumen“ keine Privatsphäre. Am Ende schliefen sie Kopf an Fuß auf dem Boden.
Auf dem Weg über das Gelände sahen wir auch die einzelnen religiösen Gedenkstätten, welche im Nachhinein zu Gedenkzwecken erbaut wurden und die geraden Winkel und Linien der Anlage durchbrachen. Wir kamen schlussendlich auch zu den Verbrennungsöfen auf dem Gelände und spürten dort eine bedrückende Stimmung.
Als die Führung zu Ende war, hatten wir noch Zeit, in der wir den Gefängnisbunker mit den einzelnen Zellen anschauen sowie das Museum im Inneren des ehemaligen Wirtschaftsgebäude durchlaufen konnten. Der Bunker war besonders eindrücklich im negativen Sinne. Hier saß auch Martin Niemöller ein, von dem das obige Zitat stammt.
Unsere Dachaufahrt war eine prägende Erfahrung: Es gab vieles zu sehen und zu spüren. Jeder konnte aus dieser Fahrt etwas mitnehmen. Alles in allem kann man sagen, dass es ein bedrückender, aber eben auch lohnenswerter Ausflug ist, den jeder einmal gemacht haben sollte.
Johanna Berger, 9a

Stimmen aus der 9b:
Lene Payer: „Das Gelände war viel größer, als ich es mir vorgestellt hatte. Durch die ausgeschilderten Räume und restaurierten Gebäude wurde der ganze Komplex wirklich anschaulich, fast ein bisschen unheimlich. Am schlimmsten fand ich das strenge System der Strafen, denen die Häftlinge bei den kleinsten Fehlern ausgesetzt waren. Dieses wurde uns bei der Führung durch die Baracken nahegebracht.“
Emma Meyer: „Im Museum konnte man sich einen sehr genauen Eindruck über die Personen und Lebensbedingungen im Lager machen. Ich finde, dass man sich nach diesem Besuch viel besser vorstellen kann, wie schlimm es damals war. Besonders bedrückend waren die Gaskammer mit der Beschriftung „Brausebad“ und die Krematorien dahinter.“
Magdalena Branz: „Ich fand es einfach nur traurig und erschreckend, wie man Menschen damals behandelt hat, nur weil sie anders waren. Das Lager ist ein schrecklicher Ort, von dem man aber viel lernen kann.“
Schülerinnen der 9. Jahrgangsstufe, StR Tobias Jetter, StD Michael Streb


